Kinderrechte

Freiräume, Ermöglichungsräume, Spielräume, Schutzräume, konkrete Räume, Erfahrungsräume, Beteiligungsräume, virtuelle Räume, Erlebnisräume…

Räume in der Kindheit sind vielfältig und orientieren sich nicht nur an geografisch einzuordnenden Landkarten. Kindheiten und Räume wurden bei diesem Fachtag mit der eindeutigen Verbindung zu den Kinderrechten laut UN-Kinderrechtskonvention in den Blick genommen.

Ziel ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse zu der Debatte um Kindheiten und Räume mit fachpraktischen Umsetzungsmöglichkeiten in Verbindung zu bringen.
Dazu wurden unterschiedliche Räume betrachtet, die Kinder zwischen 6 und 12 Jahren tagtäglich aufsuchen, und es wurde erarbeitet, welche Verbesserungen dieser Räume im Sinne der Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte vorgeschlagen werden können.

Damit hatte der Fachtag auch eine kinderpolitische Ausrichtung. Dazu wurde die „Darmstädter Erklärung“ mit konkreten Handlungsempfehlungen erarbeitet, welche sich an die hessische Kinderpolitik, die kinder- und jugend(politische) Arbeit der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie die freien und öffentlichen Träger der Jugendhilfe richtet.
Die Fachtagung wurde unterstützt durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration.

Materialien zum Download:

Graphic recording – ein etwas anderer Bericht der Tagung von Moritz Stübig (www.mostuebig.de) (Fotodokumentation folgt)

Fachvortrag Prof. Dr. Katharina Gerarts, Ev. Hochschule Darmstadt
Fachvortrag Prof. Dr. Katharina Gerarts, Ev. Hochschule Darmstadt „Kindheiten, Räume und Kinderrechte: Schutz-, Förder- und Partizipationsräume“

Fachvortrag Prof. Dr. Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt
Fachvortrag Prof. Dr. Ronald Lutz, Fachhochschule Erfurt „Kindheit(en) und Räume“

Workshop 1: „Schutzräume“ // Andrea Möhringer, Childhood House
"Wie entsteht ein Childhood-Haus"? Im Workshop wurde diskutiert, wie das skandinavische Ursprungsmodell "barnahus" aussieht, nach welchen Standards es arbeitet und wie es auf deutsche Verhältnisse angepasst werden kann.  Gemeinsam wurde überlegt, welche Schritte nötig sind, um diese Idee umzusetzen.
Schutzräume, Childhood Haus


Workshop 2: „Partizipationsräume“ Der Aufbau von Kinder- und Jugendparlamenten in Hessen // Robin Balzereit (HUSKJ)
Bürokratie, öffentliche Wahrnehmung und finanzielle Fragen: Es gibt einige Hürden, um eine funktionierende kommunale Jugendvertretung zu etablieren. Die Hessische Gemeindeordnung (HGO) beschränkt den Spielraum, hinzukommen häufig Skepsis und die Frage, ob das Budget einer Kommune gut in Jugendpartizipation investiert ist. Zu guter Letzt braucht es dann auch noch das Interesse der städtischen Jugend.
Anhand von eigenen Erfahrungen berichteten zwei Vorstandsmitglieder der Union hessischer Kinder- und Jugendvertretungen, wie sie Kommunen bei der Gründung von Partizipationsformaten berieten und wie ein funktionierendes Beteiligungsgremium entstehen kann.
Workshop Jugendbeteiligung – Aufbau von Kinder- und Jugendparlamenten in Hessen
Partizipationsräume


Workshop 3: „Virtuelle Räume“ // Prof. Dr. Katharina Gerarts und Prof. Dr. Marc Weinhardt
ChiRi ist die Abkürzung für Children´s Rights App. Die Entwicklung einer App für Kinder ab sechs Jahren soll im Workshop aus den Sicht der teilnehmenden Expert*innen diskutiert werden. Die App soll drei Funktionen zur Verfügung stellen: (1) Kindgerechte Information über Kinderrechte, (2) Stärkung des Selbstbewusstseins, Selbstvertrauens und der Selbstbehauptung sowie präventive Zugänge zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten und (3) Intervention bei konkreten Konflikt- und Gefährdungslagen.
Dabei soll die App so gestaltet werden, dass sie von allen Kindern in Hessen genutzt werden kann und dabei für vielfältige Nutzungsmuster interessant bleibt: Quizze und andere Spiele (Stichwort: Gamification) sollen dabei z.B. über Kinderrechte und die neue hessische Kinderrechtecharta aufklären, Übungen, Videos, aber auch Geodatenanwendungen dienen dazu, Handlungskompetenz zu erlangen und sichere Orte finden zu können. Und schließlich – falls die nutzenden Kinder tatsächlich in einer Gefährdungssituation sind – sollen die bisher dezentral und zerstreut liegenden Angebote in der ChiRi-App kindgerecht systematisiert erreichbar sein.
Im Workshop wurde aus Fachkräftesicht diskutiert, welche Ausstattungen die ChiRi-App benötigt, welche Herausforderungen und Chancen in der Entwicklung einer App liegen und welche Formate für die Zielgruppe interessant sein könnten.
Roland Lutz/ Christine Rehklau: Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Kinderpädagogik, Weinheim, 2016, Kapitel 7
Virtuelle Räume, Kinderrechte-App


Workshop 4: „Erfahrungsräume. Kinderrechte erlebbar machen“ // Lea Berend, Makista e. V.
Diesem Workshop blickte interaktiv auf die Erfahrungen der Teilnehmer*innen und zeigte gemeinsam Wege auf, die zum Handeln motivieren.
Wie erleben Kinder in ihren Lebenswelten Kinderrechte? Wer übernimmt Verantwortung und setzt sich dafür ein, dass Kinder ihre Rechte kennenlernen und erleben können? Welche Räume, in denen Kinder sich bewegen sind überhaupt offen für ein solches Erleben? Wie können wir Räume offener gestalten? Was brauchen Kinder, Familien, Fachkräfte und Institutionen für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention?
Erfahrungsräume


Darmstädter Erklärung
Darmstädter Erklärung
Bausteine Darmstädter Erklärung

Ausstellung "Kinder, Kinder!!!"
Ausstellung „Kinder, Kinder!!!“, Zentrum Ökumene