Wie wird die Bibel für Menschen von heute lebendig? Wie lässt sich das Buch der Bücher entdecken, verstehen, auslegen? Wie wird daraus ein Gemeinschaftserlebnis? 
Der jüdische Amerikaner Peter Pitzele hat dazu aus der Auslegungstradition des „Midrasch“ eine Arbeitsweise entwickelt, mit der in Gemeinde und Schule die biblischen Texte lebendig werden und die „Zwischenräume (= weißes Feuer) zwischen den Buchstaben (= schwarzes Feuer)“ zu reden beginnen – den „Bibliolog“.
Die Methode, die seit 2004 in Deutschland und Europa gelehrt wird, ermuntert zum Dialog zwischen biblischer Geschichte und Lebensgeschichte. Die Anwesenden identifizieren sich mit einer biblischen Gestalt und können sich aus dieser Rolle heraus auch äußern, und zwar gerade zu den Fragen, wo das „weiße Feuer“ lodert.
Die Form hat Ähnlichkeiten mit Bibliodrama, ist aber strukturierter und leitungszentrierter, da die Leitung die Aussagen sprachlich aufnimmt und weiterführt. Sie ist in der Jugend-, Konfirmanden- und Gemeindearbeit, in Gottesdienst, Predigt, Gruppenarbeit und Schule unkompliziert einsetzbar, wenn man sie entsprechend gelernt hat.

Unter der Leitung von Stephan Da Re, Theologischer Jugendbildungsreferent, und Rainer Brandt, Leiter des Studienzentrums für evangelische Jugendarbeit in Josefstal e.V., konnten 16 Teilnehmer_innen erste Schritte mit dem Bibliolog ausprobieren. Der Fachtag war geprägt durch einführende Impulse, Vorträge, Einzel- und Gruppenarbeiten, Plenumsgesprächen und Praxisbeispielen. Unterstützt wurde die inhaltliche Auseinandersetzung durch Tagungsunterlagen und Materialempfehlungen.
Die Durchführung eines Grundkurses im Kloster Höchst i.Odw. ist für 2016 vorgesehen.

Weitere Informationen unter www.bibliolog.de.