Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen

Der Fachbereich Kinder und Jugend im Zentrum Bildung der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau lud am Dienstag, den 20. Juni 2017 alle hauptberuflichen Mitarbeiter*innen in der Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) zum Fachtag „Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen“ ein.

Simone Reinisch begrüßte die Teilnehmerinnen und startete mit einer Andacht zum Thema: „Am Nullpunkt angekommen“ über den Propheten Elia.

Die Referentin Irina Dannert ist Psychologin und Fachkraft für Traumapädagogik im Institut für Traumabearbeitung und Weiterbildung in Frankfurt führte ein in das Thema mit ihrem Vortrag „Umgang mit Kindern und Jugendlichen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben“. Sie gab einen Einblick zu Zahlen, Daten und Fakten und sprach über Traumatisierung im Kindesalter und ging im Speziellen auf traumatische Erfahrungen von jungen geflüchteten Menschen ein. Sie erklärte das Erleben einer traumatischen Situation sowie die Veränderung der Sinneseindrücke, die sich dadurch ergeben.

Nach einer Pause schloss sich der Vortrag von Doktor Katharina Maucher an, Diplompsychologin und Erziehungswissenschaftlerin, die als unabhängige psychologische Sachverständige für Familiengerichte und Trainerin in Jugendhilfesektor arbeitet. Mit dem Titel: „Sprechen mit Kindern kann so schön sein…“ gestaltete Sie zuerst einen Fachvortrag und dann einen Workshop. Sie bezog sich im Wesentlichen auf das Thema des sexuellen Missbrauches. Nicht weil Sexueller Missbrauch das Schlimmste ist, was Kindern passieren kann, sondern weil Sexueller Missbrauchsverdacht das Schlimmste ist, was den meisten Erwachsenenfachkräften passieren kann. Sie sagte: „um damit umgehen zu können, brauchen wir unglaublich viel Unterstützung und holen uns die auch, weil wir merken die Thematik saugt uns auf.“ Sie wies darauf hin, dass es nicht schwer ist, mit Kindern zu sprechen, jedoch sich mit sexuellem Missbrauch auseinander zu setzen und die Verbrechen an Kindern in fachliche Termini zu übersetzen. 
Im anschließenden Workshop bearbeitete sie mit den Teilnehmerinnen im Rollenspiel einen Fall.

Am Nachmittag ging Monica Streicher-Pachmann, Dipl.- Sozialpädagogin und Leiterin des Instituts für systemische Familientherapie und Supervision in der Beziehungswerkstatt in Jena das Thema „mit weitem Blick und kleinen Schritten“ an. Sie arbeitete mit den Teilnehmerinnen anhand eines Trauma-Sschemas von Onno van der Hart. Danach führte sie in eine praktische Übung mit „Schutzsymbolen“ ein. Den Abschluss bildeten praktische Übungen zur Demonstration der Arbeit mit den Kraftquellen.

Der Fachtag war geprägt von geistlichen Impulsen zu Beginn und am Ende, einem einführenden Vortrag, einer ausführlichen Diskussion und Plenumsgesprächen. Hinweise auf weiterführende Literatur, Tagungsunterlagen und eine ausführliche Auswertung, in deren Kontext die Teilnehmerinnen noch einmal einen Gedanken, einen Satz benennen konnten, der Ihnen aus dem bisherigen Verlauf besonders wichtig geworden ist, rundeten den Fachtag ab.

Universelle Kraftquellen

Dimensionen traumatischen Erlebens