Fachtag "Friedhofspädagogik" am 8. Juli 2015

Fachtag "Friedhofspädagogik" thematisiert theoretische Grundlagen und praktische Beispiele einer Friedhofspädagogik.

Friedhöfe spiegeln die Geschichte einer Stadt und auch die Geschichte der Bestattungskultur. Wer sich die Zeit nimmt genauer hinzusehen, entdeckt auf dem Friedhof interessante Zeichen und Symbole, mithin einen Lernort für das Leben und die Grenzen des Lebens. Dem noch relativ jungen Zweig der Religions- bzw. Kirchenpädagogik, der Friedhofspädagogik, hat der Fachbereich Kinder und Jugend im Zentrum Bildung der EKHN einen Fachtag gewidmet, in dessen Rahmen sich 7 Teilnehmer_innen in einer exklusiven Kleingruppe mit den theoretischen Grundlagen und praktischen Beispielen auseinander gesetzt haben.

Nach einer Einführung in die Geschichte des Friedhofes haben die Teilnehmer_innen, Hauptberufliche aus der ev. Kinder- und Jugendarbeit innerhalb und außerhalb der EKHN, den Wiesbadener Nordfriedhof aufgesucht, der besonders für seine gut erhaltenen Grabmale aus dem 19. Jahrhundert und der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bekannt ist, und ihn beispielhaft als Lernort begangen und untersucht. Welche traditionellen und modernen Symbole und Zeichen enthalten die Grabsteine? Welche Veränderungen in der Bestattungskultur lassen sich ablesen? Und: Wie können Friedhöfe als Lernorte in Stadt- und Kirchenführungen und in der Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) interessant und anregend präsentiert werden? Ausgehend von diesen und anderen Fragen wurden friedhofspädagogische Ideen für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt.

Informationen zur Frage, was einen Friedhof zum Friedhof macht, zur Entwicklung des Todesbewusstseins und des Symbolverständnisses bei Kindern und Jugendlichen sowie eine Auswahl didaktischer Modelle, die sich für den Einsatz in der schulbezogenen und außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit eignen, rundeten den Fachtag ab.

Der Referent des Fachtages war Prof. Dr. Hartmut Rupp (Theologische Fakultät der Universität Heidelberg.

Der Fachtag war geprägt durch einführende Impulse, Vorträge, Einzel- und Gruppenarbeiten, Plenumsgesprächen und Praxisbeispielen. Unterstützt wurde die inhaltliche Auseinandersetzung durch Tagungsunterlagen und Materialempfehlungen.

Das abschließende Feedback und eine Zufriedenheitsabfrage ergaben eine durchschnittliche Bewertung im Bereich +4 bis +5 (auf einer Skala von -5 bis +5).