Hauptberuflichen Konferenz am 28.09.2016 zur Frage "Wie ticken Jugendliche" mit Einführung in die SINUS-Jugendstudie 2016 und DJR-Konferenz am 29.09.2016 zum 4. Freiwilligensurvey

Die diesjährige Hauptberuflichenkonferenz im Kloster Höchst i.Odw. widmete sich ausführlich der SINUS-Jugendstudie. Nach einer Andacht von Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leucht führte Daniel Hörsch von der SINUS-Akademie Heidelberg in die Studie ein. Dabei wurde deutlich, dass der Wunsch von Jugendlichen nach Orientierung und Halt in der Gemeinschaft in unübersichtlichen Zeiten besonders groß ist. Jugendliche gingen entspannt mit Vielfalt und „Neuem“ um, so Hörsch. Die Studie belege ferner, dass die digitale Sättigung gewachsen sei, und der Wunsch, überall in den Medien präsent zu sein, von Jugendlichen so nicht mehr geteilt werde. Eine stärkere Sensibilität hinsichtlich des Umgangs mit persönlichen Daten sei bei ihnen deutlich spürbar. Statt von Milieus sei es sinnvoller, von Lebenswelten zu sprechen. Dass kirchliches Handeln im Blick auf einige Lebenswelten nicht mehr anschlussfähig sei, und die Angebotsstruktur oft nicht genug die Interessen von Jugendlichen im Blick habe, stimmte die knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz nachdenklich, und lud zugleich dazu ein, das eigene Handeln zu reflektieren. 

Im Anschluss an Vortrag und Austausch im Plenum hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, die gewonnenen Erkenntnisse in vier Kleingruppen zu vertiefen. Es fand ein lebhafter Austausch ausgehend von der Frage statt, welche Jugendlichen mit ihren Lebenswelten in der Kinder- und Jugendarbeit in Kirchengemeinden und Dekanaten angesprochen werden. Dabei wurde deutlich, dass evangelische Kinder- und Jugendarbeit insbesondere Jugendliche aus den sog. sozialökologischen bzw. konservativ-bürgerlichen Lebenswelten anspreche bzw. gewinne.

Mit einer Auswertung im Plenum endete die inhaltliche Arbeit am Schwerpunktthema. Es folgten ein Vortrag von Gernot Bach-Leucht über das Projekt einer Gerechten kirchlichen Jugendpolitik, Informationen aus dem Fachbereich Kinder und Jugend, die Beantwortung von Fragen an den Fachbereich sowie Informationen durch Roland Lieske zum derzeitigen Stand der Beschäftigten im Gemeindepädagogischen Dienst. Lieske erläuterte, dass bis 2015 eine Welle der Verrentung auf den Gemeindepädagogischen Dienst zukommen werde. Er warb dafür, die Bedingungen attraktiver zu gestalten, und bat die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um Unterstützung, etwa im Blick auf Praktika.

Mit einem Reisesegen endete die diesjährige Hauptberuflichenkonferenz.

DJR-Konferenz am 29.09.2016 zum 4. Freiwilligensurvey

Nach der Begrüßung neuer Kolleginnen und Kollegen und einer Andacht mit einer Dialogpredigt von Frank Daxer und Stephan Da Re über Maria und Marta führte der Leiter der Ehrenamtsakademie der EKHN Dr. Steffen Bauer in den 4. Freiwilligensurvey ein. Hierfür wurden 28.690 Personen per Telefoninterview befragt. Bauer wies auf den Unterschied zwischen Aktivitäten und freiwilligen Tätigkeiten hin. Freiwilliges Engagement sei aktiv, unentgeltlich, öffentlich und gemeinschaftlich. Darüber hinaus seien solche Tätigkeiten von großer Verbindlichkeit geprägt, so Bauer. In der Befragung wurde deutlich, dass das freiwillige Engagement von Jugendlichen sehr stark auf deren eigener Initiative beruhe. Weiter wurde deutlich, dass der mediale Kontakt sehr wichtig geworden sei. Persönliche Beziehungen, sozusagen der "analoge Kontakt", seien nichts desto trotz gleichbleibend von Bedeutung. 

Im Anschluss an den Vortrag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit zum Austausch und zur Diskussion.

Die Konferenz wurde fortgesetzt mit der Geschäftsführer_innen-Konferenz, Informationen aus dem Sprecherkreis der Dekanatsjugendreferent_innen sowie aus dem Vorstand der EJHN. Hier ging es u.a. um die Rolle der Hauptberuflichen, Fragen der Eingruppierung und die geplante Änderung der Satzung der EJHN.

Der Konferenztag endete mit einem Reisesegen.

https://www.youtube.com/watch?v=k5zeF1AUZHg&feature=youtu.be