"Jetzt heißt es rennen! Doch wo wird eigentlich hingerannt?"

Die EKHN auf dem Weg zu einer gerechten kirchlichen Jugendpolitik.
Unter diesem Motto startete am 12.02.2016 die zweitägige Konferenz der Kinder- und Jugendarbeit des Fachbereiches Kinder und Jugend im Zentrum Bildung in der Evangelischen Akademie in Arnoldshain mit fünfzig Teilnehmenden.

Die Kooperationsveranstaltung wurde von folgenden Akteur_innen der Evangelischen Jugend getragen:

  • Vorstand der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau e.V.
  • AG der Evangelischen Jugend in Rheinhessen und Nassau e.V.
  • Landesverband der Evangelischen Jugend in Hessen
  • Arbeitsgemeinschaft Zukunft der Arbeitsgemeinschaft für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.

Die Konferenz begann mit einer besinnlichen Andacht von Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leucht. Daran anschließend wies er auf den Bericht zur Lebenssituation der Jugend und zur Evangelischen Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n) hin, den er im Herbst 2015 in die Synode der EKHN einbrachte.

Der Bericht mit dem Titel: “Perspektivwechsel in der Kirche notwendig- Lebensphase Jugend im Fokus kirchlichen Handels der EKHN“ wurde positiv von der Synode aufgenommen und mehrere Anträge dazu gestellt. Das nächste Kirchenparlament darf nun entscheiden, ob es neben dem Bildungsausschuss auch einen eigenen Ausschuss  für die Kinder- und Jugendarbeit der EKHN geben soll. Außerdem wurde die Kirchenleitung beauftragt, den Prozess der gerechten kirchlichen Jugendpolitik voran zu treiben. Diese Aufforderung gab sie nun an den Landesjugendpfarrer zurück, der mit der Konferenz der Kinder- und Jugendarbeit einen weiteren Schritt hin zur gerechten kirchlichen Jugendpolitik machte.

Er referierte die wichtigsten Ergebnisse des Berichtes und ließ die Teilnehmer_innen mit der Methode des „World-Cafés“ unter professioneller Anleitung diskutieren. Sie beschäftigten sich an fünf Tischen mit den Themen: Politik, Kirche, Gesellschaft, Bildung und Weiteres. Die Ergebnisse werden festgehalten und dokumentiert und sind demnächst auf der Homepage des Fachbereiches Kinder und Jugend abrufbar.
So kamen die Teilnehmenden selbst zu Wort und haben gemeinsame erste Ziele und Strategien diskutiert.

Am nächsten Tag referierte Stephan Groschwitz, der Referent für Kinder- und Jugendpolitik der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend e.V. in Deutschland „Zur Umsetzung einer ‚gerechten kirchlichen Jugendpolitik‘-Erfahrungen mit Modellen, Methoden, Erfolgen und Stolperfallen“. Zunächst beglückwünschte er die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zu ihrem Vorhaben.

Seine erste These „Politik ist vor allem Politik an Jugendlichen, selten für sie oder gar von und mit ihnen, wurde von Allen bestätigt. Gerade deshalb ist es wichtig, zu einer „Eigenständigen/Guten/Gerechten Jugendpolitik“ zu kommen, denn sie ist Gestaltung der Lebensphase Jugend im Interesse, von und mit jungen Menschen.

„So eine Jugendpolitik ist nicht durch bestimmte Inhalte gekennzeichnet! Es muss auch Streit um Inhalte geben! Die Frage, die darüber entscheidet, ob etwas ‚gute‘ Jugendpolitik ist, ist ob sich die Auseinandersetzung darum dreht, was denn gut ist für Jugend! Es kann folglich auch keine endgültigen Strukturen oder Lösungen geben, sondern immer Prozesse! Auch deswegen, weil es sich um Jugend handelt!“, so der Kinder- und Jugendpolitiker.

Stephan Groschwitz beschreibt den Kern einer guten Jugendpolitik. Es geht darum, das Bild der Jugend in der Öffentlichkeit zu verändern, Themen, die für Jugend relevant sind aufzunehmen sowie Strukturen zu schaffen, in denen und durch die Interessen Jugendlicher vertreten werden.

Während des Mut machenden Vortrags des Referenten erhielten die Teilnehmenden Karten, auf die sie wichtige Punkte des Gehörten festhalten konnten, oder neue Ideen entwickelten. Diese Karten wurden anschließend als Diskussionsgrundlage genutzt, um in einem konstruktiven Gespräch die Engagement- Bereitschaft zur Mitwirkung am Veränderungsprozess festzuhalten. Ihre Ideen, Fragen und Thesen wurden dokumentiert und bei einem baldigen Treffen der „Arbeitsgemeinschaft Zukunft“ mit konkreten Schritten versehen.

Im Anschluss daran gaben alle Kooperationspartner_innen der Konferenz ein Statement ab, hin zu einem lebendigen Prozess der gerechten kirchlichen Jugendpolitik.

Der Landesjugendpfarrer  Gernot Bach-Leucht schloss die Veranstaltung mit einem Segen.

Vortrag "Zur Umsetzung einer gerechten kirchlichen Jugendpolitik" - Erfahrungen mit Modellen, Methoden, Erfolgen und Stolperfallen, Stephan Groschwitz, Referent für Kinder- und Jugendpolitik, aej

PPP "kohärente Jugendpolitik - gerechte kirchliche Jugendpolitik", Gernot Bach-Leucht, Landesjugendpfarrer

Abschrift der Wandzeitungen (Freitag, 12.02.16)