Am Mittwoch, den 18. September, trafen sich 10 Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit, um tiefer zu verstehen, was Digitalisierung für unsere Gesellschaft bedeutet und welche Chancen und Herausforderungen sie für die Kinder- und Jugendarbeit mit sich bringt. Der Fachtag wurde geleitet von Sven Engel und den Referenten Peter Holnick (Medienpädagoge und Geschäftsführer MuK Hessen) und Karsten Müller (Medienpädagoge und Studienleiter im RPI der EKKW und EKHN).
Ein Impulsvortrag zeigte anschaulich, dass reale Welt und digitale Welt (insbesondere für Jugendliche) längst nicht mehr zwei Welten sind, sondern sich als „vi-reale Welt“ permanent durchdringen, dass viele Jugendliche bestimmte soziale Werte ganz selbstverständlich von „Influencern“ lernen, die die meisten Erwachsenen gar nicht kennen, und brachte viele weitere Einsichten und Denkanstöße.
Digital unterstützt wurden anschließend Fragen und Thesen der Teilnehmenden gesammelt und dann nach Interesse gewählt, was zu folgenden Thesen für 3 Gesprächsgruppen führte:
"Jugendliche brauchen uns Erwachsene nicht mehr als Wissensvermittler."
„Fachkenntnisse sind erforderlich um Medien sinnvoll einzusetzen.“
„Abenteuer sind für Jugendliche nur noch digital möglich.“
Nachmittags beschäftigte sich ein Workshop unter Peter Holnicks Leitung beispielsweise mit dem gesellschaftlichen Druck zur (Selbst-)Optimierung und seinen Folgen für junge Menschen. Unter dem Stichwort „Pädagogik der Inszenierung“ ging es darum, wie interessiertes Gespräch und spannende digital unterstützte Aufgaben jungen Menschen ermöglichen, sich mitzuteilen und eigene wie gesellschaftliche Werte zu reflektieren.
In Karsten Müllers Workshop wurden konkrete Plattformen und Apps in ihrer Dimension als digitale Begegnungsräume genauer betrachtet. Das Potential sowie die Art und Weise digitaler Kommunikation wurden reflektiert und die Methode des „digital storytelling“ konkret ausprobiert. Nicht zuletzt ging es hier auch um den theologischen bzw. religionspädagogischen Beitrag in der Debatte um die „Digitalisierung“.
Die abschließende Sammlung von Wünschen und Bedarfen zur Weiterarbeit ergab neben dem Thema „Was macht das mit uns?“ (Kommunikation, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Lern- und Arbeitsverhalten, etc.) vor allem ein großes Interesse an Fortbildung und Austausch über konkrete Programme, Konzepte und Ressourcen (inklusive technischer, finanzieller und struktureller Fragen innerhalb der EKHN) – und die Feststellung, dass dieser Austausch am besten regelmäßig stattfinden sollte.