• Foto: jugendschutz.net
  • Foto: jugendschutz.net

2018/2019 Rechtsextremismus im Netz

Studie von jugendschutz.net erschienen

In Sozialen Netzwerken, auf YouTube oder in digitalen Spielewelten: Für Kinder und Jugendliche ist „Zocken“ und Surfen im Internet ein relevanter Teil der Freizeitgestaltung. Genau diesen Umstand nutzen rechtsextreme Akteurinnen und Akteure  gezielt aus, um online mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und ihre rechtsextreme Propaganda zu verbreiten. Über das Internet gelingt ihnen so, was sonst verwehrt bleibt: der direkte Zutritt zum Kinderzimmer.

Der Lagebericht von jugendschutz.net verdeutlicht einmal mehr, dass das Netz ein bewusst gewähltes Aktionsfeld von Rechtsextremen ist. Gerade dort, wo Schutzmaßnahmen durch Plattformbetreiber nicht vorhanden oder zu wenig wirksam sind, entstehen gefährliche „Echokammern“. Hass und Propaganda rechtsextremer Akteure sind im Netz alltägliche Erscheinungen. Das Netz und insbesondere Social Media sind zu Kernelementen rechtsextremer Agitation geworden. Mehr noch: Social Media wird selbst als Aktionsfeld begriffen, in welchem in öffentliche Diskurse eingegriffen, Aufmerksamkeit für die eigene Weltdeutung gewonnen und neue Gefolgschaft rekrutiert werden soll. Rechtsextreme Akteur*innen und Gruppierungen aus unterschiedlichen Spektren nutzen dazu die ganze Bandbreite an Social Media und ihren Möglichkeiten.

Während Dienste wie YouTube oder Facebook genutzt werden, um eine möglichst große Reichweite zu erzielen und die eigene Propaganda breit auszurollen, dienen rechtsextreme Angebote auf Plattformen wie u. a. Instagram dezidiert dazu, junge Menschen zielgruppengenau in ihren Lebenswelten anzusprechen. Daneben nutzen Rechtsextreme auch Dienste, die als Ausweichplattformen dienen, da Löschungen dort im Vergleich zu den bekannteren Plattformen nur selten erfolgen und der Verfolgungsdruck als geringer empfunden wird.

Recherchen und das kontinuierliche Monitoring rechtsextremer Angebote belegen, dass sich dort, wo kaum Moderation und CommunityManagement stattfinden und sich Kommunikation ins vermeintliche Dunkelfeld verlagert, drastische Inhalte leichter finden lassen und schnell sogenannte „Echokammern“ entstehen.

Die neue Studie steht zum Download bereit unter:

https://www.jugendschutz.net/fileadmin/download/pdf/Bericht_2018_2019_Rechtsextremismus_im_Netz.pdf