Fachtag Shell-Studie am 13.02.2020

"Eine Generation meldet sich zu Wort!"

Im Rahmen eines Fachtages am 13. Februar 2020, gestaltet in Kooperation mit dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, der Evangelischen Akademie Frankfurt, dem Zentrum Bildung der EKHN und dem Präventiven Jugendschutz Jugend- und Sozialamt Stadt Frankfurt, wurden die aktuellen Ergebnisse der Shell Jugendstudie betrachtet. In der Evangelischen Akademie in Frankfurt kamen 70 Hauptberufliche, Hauptamtliche und Interessierte aus vielen Arbeitsfeldern der Jugendarbeit zusammen. Die Bedürfnisse der jungen Generation zu sehen und zu beachten, ist wesentlich für die Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n). Durch den ständigen Wandel der Gesellschaft verändern sich auch die Ansprüche junger Menschen. Seit den Fünfzigerjahren untersucht die Shell Jugendstudie deshalb die politischen und sozialen Bedingungen, unter denen Jugendliche aufwachsen sowie die Einstellungen, die sie dabei entwickeln. Ein Vortrag von Ingo Leven, Studienleiter bei Kantar, seit 2002 Co-Autor der Shell Jugendstudie, informierte über die Inhalte. Im Anschluss war Zeit für den Austausch und die Diskussion. „Eine Generation meldet sich zu Wort“ lautet der Titel der 18. Shell Jugendstudie, die 2019 erschien. Untersucht wurde die Generation der 12-25 jährigen. Besonders auffällig ist das ansteigende Interesse an gesellschaftspolitischen Themen wie dem Klimawandel und dem Umweltschutz. Junge Menschen benennen ihre Bedürfnisse mehr und fordern stärker Mitwirkung bei der Gestaltung der Zukunft und der Gesellschaft. Daraus resultiert ein höheres Bedürfnis nach Mitsprache und Partizipation in politischen Kontexten. Das ganze geschieht zeitgemäß online und offline. Darüber hinaus wird die Leistungsbereitschaft junger Menschen weiterhin als ausgeprägt aufgefasst. Gleichzeitig wird viel Wert auf stabile soziale Beziehungen gelegt. Spaltungen durch Herkunft oder Geschlecht werden eher geringer werdend eingeschätzt. Der Sinn für Gerechtigkeit und eine bewusste Lebensführung ist dagegen gewachsen.

Ein weiteres Projekt, das die Partizipation von Jugendlichen in den Fokus nimmt, ist das Kooperationsprojekt der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) und der IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V., initiiert und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es trägt den Titel „Jugend.beteiligen.jetzt“. An die Erkenntnisse aus der Shell Jugendstudie knüpfte der Vortrag von Jürgen Ertelt, Projektkoordinator, direkt an. Das Projekt hat einen guten Blick für die praktische Umsetzung der zuvor genannten Bedürfnisse junger Menschen. „Jugend.beteiligen.jetzt“ gibt auf seiner Homepage Werkzeuge und Methoden für junge Menschen und fördert die Netzwerkarbeit, auch durch Qualifizierungsangebote und Berichte aus positiver Praxiserfahrung.

Für die Teilnehmenden ist das Wissen über die Bedürfnisse von jungen Menschen und über mögliche praktische Umsetzungen ein guter Ansatz für die Arbeit mit, von und für Kinder(n) und Jugendliche(n). Viele Anregungen werden aus dem Fachtag gewonnen und umgesetzt.