Netwalkdigital zu Ernährung und Gruppenfairpflegung

Der Netwalkdigital zu Ernährung und Gruppenfairpflegung fand am Mittwoch, den 27.04.2022 statt.

Der Netwalk ist ein bundesweites Format der Evangelischen Jugend in ländlichen Räumen, die in Kooperation mit den aej-Mitgliedern stattfindet. Beim Netwalk geht es um die Themen: Ländlicher Raum, Ernährung/GruppenFAIRpflegung oder auch Gartenbau/Landwirtschaft. Das Format findet mehrtägig anlog -an verschieden Orten die erwandert werden- und auch im digitalen Format statt, bei dem wir von verschieden Orten berichten. Neben Inhalten und Diskussionen gibt es auch immer praktische Aktionsideen.

Diesmal war es eine Kooperationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend e.V. (aej) mit dem Fachbereich Kinder und Jugend des Zentrums Bildung der EKHN.
Gutes Essen und lecker Kochen sind wichtige Bausteine der Jugendarbeit. Und selber Obst und Gemüse anzubauen und zu ernten, macht Kindern und Jugendlichen eine große Freude. Es ist einfach großartig zu erleben, wie aus Saat Mohrrüben, Kohlrabi oder Erbsen wachsen und diese dann später auf dem eigenen Teller liegen.
 

Nach der Begrüßung von Dr. Karsten Schulz, Referent für Evangelische Jugend in ländlichen Räumen (ejl) der aej gestaltete Simone Reinisch, stellvertretende Leiterin des Fachbereiches Kinder und Jugend eine Andacht zum Thema Schöpfung.

Sophie Schramm, Gemeindepädagogin des Evangelischen Dekanates Vogelsberg stellte gemeinschaftliche Gartenprojekte vor.
Der Gemeinschafts- und Experimentiergarten Angersbach ist eine Jugendinitiative, die im Nachgang zur Internationalen Jugendklimakonferenz 2019 gegründet wurde. Der Schrebergarten wird von Jugendlichen geleitet, die ihn zusammen mit einer Kindergruppe bewirtschaften. Das Ziel ist, den Kindern aktiv Nachhaltigkeit, Natur, und Nahrungsmittelproduktion näher zu bringen.

In Grebenhain gibt es eine Kooperation mit der Schule, Ruth Martin-Weigang, Gemeindepädagogin in der schulbezogenen Jugendarbeit gestaltet dort wesentlich mit. Dort werden Jahreszeiten und christliche Feste begangen. Die Spiritualität und der Erntedank spielen eine Rolle. Es gibt eine Schul-AG und zwei Schulklassen sowie Lehrkräfte aus der Schule, die ein fester Bestandteil sind.

Der interkulturelle Gemeinschaftsgarten in Lauterbach ist kein Jugendprojekt, sondern wird von mehreren Generationen und Kooperationen genutzt. Die Kooperationspartner*innen sind die Evangelische Kirchengemeinde, die Evangelische Integrative Kindertagesstätte, die Flüchtlingsinitiative, das Evangelische Dekanat Vogelsberg und die WIR-Kooperation Vogelsberg, die in verschiedenen Bereichen verschiedene Bedürfnisse abdecken, mit  einem Gemeinschaftsbeet, Einzelbeeten, einem Beet für die Kindertagesstätte sowie einem Treffplatz mit Feuerstelle.

In Alsfeld gibt es einen Garten von Erwachsenen, der privat gegründet und betreut wird. Der Garten wird für andere Organisationen außerhalb der Evangelischen Kirche geöffnet, z.B. für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Evangelische Dekanat. Es sind noch weitere Evangelische Gärten entstanden. Eine stärkere Vernetzung ist angestrebt. Unter dem Netzwerk #gemeinsambeeten und auf der Webseite ww.urbane-gaerten.de sind alle verbunden und auffindbar.

Sabine Göhl, Dekanatsjugendreferentin des Evangelischen Dekanates Alzey-Wöllstein hat während der Pandemie den „Vielmachgarten“ gegründet, in erster Linie ging es darum, dass sich die Evangelische Jugend und die Kindergruppen weiterhin treffen können. Der „Vielmachgarten“ ist ein „Gemeinschaftsgarten für dich und mich“. Er steht unter der Prämisse der Schöpfungsgeschichte, 1. Mose 1,11-13. Das Loblied auf die Schöpfung ist ein Glaubensbekenntnis.

Die Ziele des Projektes sind:

  • Das Wahrnehmen, dass Früchte und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen
  • Wertschätzen für alles, was wächst
  • Erfahrungen sammeln mit sähen, pflanzen und wachsen.
  • Naturerlebnis und –erfahrung ermöglichen
  • Begegnung in der frischen Luft ermöglichen
  • Begegnungen während der Pandemie überhaupt ermöglichen.

Daraus ergeben sich Chancen und Perspektiven für die Evangelische Arbeit von, mit und für Kinder(n) und Jugendliche(n), es gibt dort Angebote für Kindergruppen, Jugendliche und Konfirmand*innen. Die Kooperationen mit Kirchengemeinden werden gepflegt, befruchtet und fortgesetzt beim Ferienprogramm, in der Arbeit mit Konfirmand*innen und zum Erntedankfest. Der Garten bietet ein vielfältiges Arbeitsfeld für jugendliche und erwachsene Ehrenamtliche, auch nach der Erlangung der Jugendleitercard. Das große Lernfeld wird von vielen genutzt, sie bauen Kräuter und Gemüse an, kochen und backen gemeinsam und probieren neue Anbaumethoden aus, wie z.B. den Bau von Hügelbeeten. So ist es gelungen Unterstützer*innen über die eigentliche Arbeit hinaus und die eigene Zielgruppe  zu gewinnen.

Im Anschluss gab es viele Anregungen von Dr. Karsten Schulz zu den Themen Förderung, zu weiteren Projekten und Beratungsmöglichkeiten. Mit einem positiven Feedback schloss der Online-Fachtag ab.