"Bloß weg von hier" – Fachtag zu Fluchtursachen am 20.03.17

Der Fachtag „Bloß weg von hier“ zum Thema Flucht und Fluchtursachen fand am Montag, den 20.03. 2017 im Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Frankfurt-Praunheim statt. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Hessen und dem Zentrum Bildung der EKHN durchgeführt. Mehr als 40 Menschen aus Kirche, Diakonie, Politik und Verwaltung nahmen an dem Fachtag teil.

Nach der Begrüßung und einer Vorstellungsrunde folgte ein einführendes, grundlegendes Referat zu Flucht und Fluchtursachen in Zahlen und Fakten durch Dr. Ute Greifenstein, Referentin des Zentrums Ökumene für Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe.

Im Anschluss wurden die Teilnehmer*innen von Sabine Striether, Referentin für Globales Lernen des Zentrums Ökumene, zur Ausstellung „Bloß weg von hier“ eingeladen. Mit Hilfe eines Fragebogens erkundeten die Besucher*innen die Ausstellung in Tandems, danach folgte die Auflösung in Form eines Quiz. Auf diese Art und Weise wurden drei Methoden sichtbar und erprobt. Die Teilnehmer*innen konnten so Ideen entwickeln, wie sie die Ausstellung in ihren Kontexten einsetzen können. Sie kann beim Zentrum Ökumene entliehen werden.

Hildegund Niebch, Referentin für Flucht und Integration des Diakonischen Werkes Hessen, begrüßte Marion Bayer, die über das von Flüchtlingen geführte Hotel Plaza in Athen berichtete, „The best hotel in Europe“. Frau Bayer ist ehrenamtlich bei  „Welcome to Europe“ in Hanau engagiert. Die Organisation nimmt gerne Spenden entgegen, das Projekt wird rein durch Spenden finanziert.

Frank Appel, Referent des Interkulturellen Beauftragten der EKHN, Abteilung Flucht, Interkulturelle Arbeit und Migration, stellte im Folgenden drei Frauen vor, die alle geflüchtet sind. Zu Beginn berichtete Frau Renate Ackermann von ihrer Flucht mit ihrer Mutter und den drei kleineren Geschwistern aus Ostpreußen und stellte ein von ihr verfasstes Buch darüber vor. Nina Ziethmann erzählte von der Flucht aus Bosnien, die sie gemeinsam mit ihrer Schwester durchlebte. Zuletzt berichtete Atar Galeb, wie ihr die Flucht mit Mutter und Schwester aus dem Jemen gelang. Ihr Vater und ihr Bruder leben weiterhin dort.   

Danach lud Sebastian Follert, Fachberater für Arbeit mit Flüchtlingen in Ev. Kindertagesstätten in der EKHN vom Zentrum Bildung, die Teilnehmer*innen dazu ein, in Kleingruppen zu diskutieren, welche Veranstaltungen sie sich in ihrer Region mit ihren Gruppen vorstellen können.

Hinweise auf weiterführende Literatur, Tagungsunterlagen und Material sowie eine Feedbackrunde, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal einen Gedanken benennen konnten, der ihnen aus dem bisherigen Verlauf besonders wichtig geworden ist, rundeten den Tag ab. Zum Abschluss erfolgte eine Zusammenfassung des Tages und ein Segen von Simone Reinisch, stellvertretende Leiterin des Fachbereiches Kinder und Jugend im Zentrum Bildung.

Simone Reinisch, 24.03.2017